Die 5. Deutschen Jugendmeisterschaften

Am 22. November fanden die 5. Deutschen Jugendmeisterschaften im Bismarck-Gymnasium Karlsruhe statt. 55 Kinder und Jugendliche nahmen daran teil. Da die Stuttgarter, die sonst immer die größte Teilnehmergruppe bildeten, in diesem Jahr aus verschiedenen Gründen (schulpolitische Entscheidungen, Weggang von Trainern im Verein usw.) leider ihre Shogi-Aktivitäten verringern mussten, rechneten die Organisatoren im Vorfeld mit etwa vierzig bis fünfzig Teilnehmern insgesamt. Vor diesem Hintergrund war es sehr erfreulich, dass wir trotzdem recht nah an die Teilnehmerzahl vom letzten Jahr herangereicht sind.

Zur Eröffnung war der Vizekonsul Herr Yosano (Japanisches Generalkonsulat München) als Ehrengast anwesend. Bei seiner Grußrede erzählte er, dass er als Kind oft Shogi gespielt habe, aber seine Mutter "eine unüberwindliche Gegenerin" war. Er freue sich sehr, "dass sich mittlerweile immer mehr deutsche Jugendliche Shogi verbunden fühlen". Anschließend begrüßte der Schulleiter des Bismarck-Gymnasiums, Herr Dr. Gilbert die Teilnehmer. Er freue sich, dass Shogi eine zunehmende Rolle an seiner Schule spiele und wünschte allen viel Erfolg. Nachdem dann Herr Wittenberger die Formalien erklärte und der Etikettenfilm gezeigt wurde, ging es endlich los mit der ersten Runde. Herr Gilbert und Herr Yosano staunten über die plötzlich einkehrende Stille, nur das Klicken der Figuren war noch zu hören.
(Fotos: Bernd Ernesti und Dietrich Pfaff)

Im gleichen Stockwerk wie die Aula konnte man sich im Flur eine Shogi-Ausstellung ansehen. Man erfuhr dabei einiges über japanische Traditionen, aber auch über die junge Geschichte der Shogiszene in Europa. Direkt nebenan wurde ein Klassenzimmer in einen Analyse- und Workshopraum umgewandelt. Offenbar konnten die Teilnehmer nicht genug vom Shogi bekommen, zwischen den Runden wurde auch fleißig gespielt oder geübt. Der international bekannte Youtube-Shogilehrer Herr Kawasaki alias "Hidetchi" betreute den ganzen Tag den Workshop. Hier konnte man ihm Fragen zu Strategien stellen und etwas beibringen lassen oder auch mit ihm eine Übungspartie spielen. In der Cafeteria gab es bei der Hausmeisterin Frau Hengherr belegte Brötchen oder auch Leberkäse zu kaufen und für das Nachmittagstief wurde reichlich Kuchen von den Eltern der Karlsruher Schüler vorbereitet. Auch die Deutsch-Japanische Gesellschaft beteiligte sich mit japanischen Reisbällchen (Onigiri) an der reichhaltigen Verpflegung der Spieler/innen.

Am Ende des Turniers gab es eine Neuigkeit: Während der Siegerehrung wurden die Fotos der Teilnehmer auf die Leinwand eingeblendet. Im Vorfeld wurden die Teilnehmer und Eltern gebeten, Fotos einzusenden. Manche haben sich einiges einfallen lassen: coole Posen mit einer Shogifigur in den Hand, zwei japanische Brüder haben sich ein wenig wie Samurais verkleidet, ein Jugendlicher hielt einen Fächer in der Hand und hat das Foto mit reichtlich Weichzeichner bearbeitet, ein anderer Jugendlicher witzig in Pink ... Viele Teilnehmer haben sich für ein Bild von einem Turnier oder aus der Shogi-AG entschieden. Diejenigen, die nichts von der Aktion wussten, wurden kurzerhand vor eine weiße Wand gestellt und fotografiert.

Zur Siegerehrung war auch ein Ehrengast da: Frau Matsushima-Fritz, die Präsidentin der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Karlsruhe überreichte die Medaillen und Pokale an die Teilnehmer. Und es gab noch eine Überraschung: Herr Kawasaki spendete spontan Sachpreise für die Plätze 1 bis 3 in den jeweiligen Alterskategorien.

Ein dickes fettes Dankeschön!

Vielen Dank an dieser Stelle an die vielen erwachsenen Unterstützer dieser Jugendmeisterschaften.
Ohne Ihre Hilfe wäre es nicht zu einer so schönen Veranstaltung geworden.

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